LinkeIn Post vom 01.09.2022. Zum Beitrag
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Die Lokalfernsehsender in Deutschland sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer lokalen Medienlandschaft und kultureller Stützpfeiler des lokalen Journalismus. Millionen Menschen, die regelmäßig „ihren“ Sender schauen, tun es bewusst und sind ihrer Region eng verbunden.
Für viele Werbekunden und Agenturen sind die 87 lokalen Sender unter der Vermarktung von Lokalfernsehen Deutschland dennoch „nicht relevant“. Man liefert ihnen nicht genügend Zuschauer. Der Frage bin ich nachgegangen.
In der AGF Videoforschung GmbH sind insgesamt 27 Lokalsender in vier Bundesländern erfasst und man weist im Juli 2022 5,1 Mio. Netto-Seher* für sie aus. Schon dieser Ausschnitt von Sendern bringt sie in die Größenordnung von MTV (5,7 Mio.), Nickelodeon (5,6 Mio.) und macht sie weitaus reichweitenstärker als Sky One (2,4 Mio.).
Bei AdScanner sind sogar 63 lokale Sender erfasst, die im Juli 2022 zusammen auf eine stattliche Reichweite von 12,6 Prozent kommen. Das hebt sie über das Niveau von Bild TV, Home and Garden und selbst VOXup. Und: Wenn lokale Sender eingeschaltet werden, dann gezielt, um die lokale Berichterstattung zu verfolgen. Die Sehdauer liegt um 18 Uhr bei knapp 9 Minuten, ebenso lange wie bei Arte, Phoenix oder tagesschau24. Zahlen, die sich sehen lassen können.
Werbungtreibende strahlen jeden Monat tausende TV-Spots auf Sendern der „dritten Liga“ (MTV, Bild, Sky, Eurosport etc.) aus, wo sie nur wenige und erwiesenermaßen tausendfach überhaupt keine messbaren Zuschauer erreichen. Das wertvolle Mediageld wäre sinnstiftender in der Primetime der lokalen Sender investiert, finde ich.
*eigene Berechnungen auf Basis eigener Regeln und unterschiedlichen Datenquellen; Netto-Seher entsprechen der Summe der Netto-Seher der einzelnen Kunstsender